Lernziele für deinen Kurs definieren
Die Bedeutung von Lernzielen für deinen Kurs
Die Einschreibung in einen Kurs ist für viele Teilnehmer eine Art Selbstverpflichtung. Sie wenden Zeit für den Kurs auf und haben (bei kostenpflichtigen Kursen) Geld für den Kurs ausgegeben. Dafür erwarten sie eine entsprechende Gegenleistung. Deshalb ist es besonders wichtig, den Kurs an den Bedürfnissen deiner Zielgruppe auszurichten. Vielleicht suchen deine Teilnehmer einen neuen Job, wollen sich in ihrer derzeitigen Position weiterbilden oder bestimmte Skills lernen, die sie für ein Projekt brauchen. Mit den Lernzielen definierst du, was die Teilnehmer können werden, nachdem sie deinen Kurs abgeschlossen haben. Sie müssen nachweisbar sein, d. h., die Teilnehmer können später demonstrieren, dass sie das Lernziel erreicht haben, und sie müssen messbar sein, d. h., es muss sich anhand einer Auswertung messen lassen, was der Teilnehmer gelernt hat. Beispiel: „Du kannst danach deinen Kollegen anhand des SBI-Frameworks konstruktives Feedback geben.” Die Teilnehmer können das erreichte Lernziel demonstrieren, indem sie anhand des Frameworks ein Feedback verfassen, und der Dozent kann dies messen, indem er das verfasste Feedback liest.
Leitfaden für die Definition von Lernzielen
Notiere zunächst die wichtigsten Konzepte oder Skills, die die Teilnehmer verstehen oder entwickeln sollen, um dein Kursthema zu erlernen. Lege nun fest, welches Maß an Verständnis die Teilnehmer für jedes dieser Konzepte bzw. jede dieser Skills demonstrieren sollen. Die Taxonomie der Lernziele nach Bloom ist ein gängiges System, das sechs Verständnisebenen beschreibt: Kennen, Verstehen, Anwenden, Analysieren, Beurteilen, Erschaffen (Synthese). Finde dann ein aussagekräftiges Verb, das der gewünschten Verständnisebene entspricht, und formuliere damit das Lernziel. Dabei kannst du dich an den folgenden Grundsätzen orientieren:
- Benenne das Konzept oder den Skill, das bzw. den die Teilnehmer lernen sollen. Beispiel: Die Summenfunktion in Excel
- Gib die Verständnisebene an, die die Teilnehmer demonstrieren sollen. In der Taxonomie der Lernziele nach Bloom gibt es sechs Verständnisebenen (Kennen, Verstehen, Anwenden, Analysieren, Beurteilen, Erschaffen (Synthese)). Beispiel: Die Summenfunktion zum Addieren von Zahlen in einer Spalte anwenden
- Beschreibe das Verhalten in der entsprechenden Verständnisebene mit einem nachweisbaren und messbaren Verb. Beispiel: Die Summenfunktion verwenden.
- Füge weitere Kriterien hinzu, die angeben, wie oder wann das Ergebnis anwendbar ist, damit die Teilnehmer diese Angabe besser einordnen können. Beispiel: Mit der Summenfunktion in Excel die Quartalsumsätze addieren.
Mit Lernzielen den Kursinhalt strukturieren
Lernziele dienen nicht dazu, einfach nur die einzelnen Konzepte der Reihe nach abzuarbeiten, sondern sind Aktionen, die die Teilnehmer durchführen und damit zeigen können, dass sie etwas gelernt haben. Erstelle so viele Lernziele für deinen Kurs, wie es dir sinnvoll erscheint, um zu beschreiben, was die Teilnehmer nach dem Abschluss deines Kurses können werden. Bleibe dabei realistisch. Deine Lernziele sollten dem Kursinhalt genau entsprechen. Im nächsten Schritt erstellst du anhand dieser Lernziele deine Kursgliederung.